Die Projektidee einer Vermarktung von regionalem Wildfleisch ist schon seit langer Zeit angedacht. Die Vorbereitungszeit war intensiv, nun haben zwei exklusive Produkte ihre Marktreife erlangt:
Ab Herbst werden Endverbrauchern in vorerst vier CAP-Märkten im Kreis Wildbauernbratwurst sowie Rauchfleisch aus heimischer Jagd angeboten.
Dahinter steckt eine Kooperation der Kreisjägervereinigung Böblingen, der Land- und Wildmetzgerei Bauer sowie der Regionalmarke „HEIMAT – Nichts schmeckt näher“. Der Gedanke hinter diesem Zusammenschluss ist, ein exklusives und nachhaltiges Lebensmittel aus der Region dem Verbraucher anzubieten. Die Marke „HEIMAT – Nichts schmeckt näher“ ist hierfür perfekt geeignet, trägt sie doch die Werte mit, die auf solch ein hochwertiges Wildfleisch-Produkt und den Gedanken der Jagd perfekt passen. Die Marke „HEIMAT – Nichts schmeckt näher“ setzt sich seit 2008 in den Regionen Heckengäu und Schönbuch aktiv für den Erhalt und Schutz der Kulturlandschaft ein. Sie unterstützt mit ihrem Handeln die lokale Produktion und Wertschöpfungskette, indem sie Produkte von regionalen Erzeugern vermarktet, die einen unmittelbaren Naturschutznutzen leisten und ihre landwirtschaftlichen Flächen nachhaltig bewirtschaften. Unter ihrem Dach vereint sie über 50 hochwertige Produkte, darunter die Säfte der Landkreis-Apfelsaftinitiative, Weine, Honig, Fruchtaufstriche und Heckengäu Linsen – und ab sofort auch Wildbret vom heimischem Wildschwein der Böblinger Jägerschaft.
Die nun neu in dieses Sortiment aufgenommenen Wildfleischprodukte wurden von Metzgermeister Matthias Bauer entwickelt: Wildschwein aus der Region als Wildbauernbratwurst sowie als Rauchfleisch. Für die Herstellung der Wildbauernbratwurst kann (wenn der Fettgehalt beim Wild nicht ausreicht) aus verarbeitungstechnischen Gründen und wegen des Geschmacks Schweinefleisch beigemischt werden.
Die Verteilung und der Vertrieb der Produkte werden von der Femos gGmbH durchgeführt, einem in Gärtringen ansässigen Inklusionsunternehmen, die Menschen mit Benachteiligung in den (Arbeits-) Alltag integrieren. Zu Beginn werden die Spezialitäten in den CAP-Märkten in Malmsheim, Holzgerlingen, Nufringen und Herrenberg sowie in den Automaten von Matthias Bauer angeboten. Langfristig wird eine Erweiterung auf die gesamten Verkaufsstellen der Regionalmarke und regionaler Gastronomie angestrebt.
Wie bereits in den vergangenen beiden Ausgaben der JägerPost berichtet (Ausgabe 88, S. 26 und Ausgabe 89, S. 28), ist die EU-Zertifizierung für den Wildverarbeitungsbetrieb von Metzgermeister und Jäger Matthias Bauer aus Neuweiler in der Schlussphase.
Er hat mit der Kreisjägervereinigung Böblingen einen Vertrag abgeschlossen, wonach es jedem Mitglied der KJV gestattet ist, sein erlegtes Wild (Bspw. Wildschwein oder Reh) zu jeder Tages- und Nachtzeit in sein Kühlhaus zu hängen bzw. bei zusätzlichem Bedarf in einen weiteren Kühlwagen – rund um die Uhr. Dieses muss dann selbstverständlich in einwandfreiem Zustand abgeliefert werden (nicht grün, verschmutzt oder verhitzt, immer in der Decke/Schwarte mit Haupt sowie ohne innere Organe, ohne Nierenfett).
Jedes Stück Wild muss vom Tierarzt vor und nach dem Abschwarten bzw. aus der Decke schlagen beschaut werden. Der Besitzübergang des Wildes erfolgt erst nach dessen Sichtung und Prüfung durch den Metzger. Sollten bedenkliche Merkmale festgestellt werden, muss der Erleger das Stück zur Entsorgung wieder abholen. Ansonsten wird es auf Rechnung durch Matthias Bauer entsorgt.
Ein Wildursprungsschein oder eine Unbedenklichkeitsbescheinigung durch den Erleger sind immer beizufügen. Grundsätzlich besteht nun immer die Wahl, Matthias Bauer zu beauftragen wie das Stück verarbeitet werden soll: nur abschwarten oder aus der Decke schlagen, grob zerlegen, ausbeinen oder wursten – die Wünsche werden einfach auf einem ausliegenden Formular vermerkt.
Im Falle eines Wildschweines können nun die Jägerinnen und Jäger der KJV Böblingen bestimmen, ob dieses in die eingangs beschriebenen hochwertigen Wildprodukt aud dem Kreis Böblingen unter der Marke „HEIMAT – Nichts schmeckt näher“ einfließen soll. Dann erhält der Jäger per Angabe seiner Bankverbindung folgendes Entgelt überwiesen:
bei Stücken bis 35 kg:
4,-Euro/kg
bei Stücken ab 35 kg bis 60 kg:
4,50 Euro/kg
bei Stücken über 60 kg:
4,- Euro/kg
Bei Qualitätseinbußen bzw. nicht unversehrtem Zustand von Edelstücken wie Rücken oder Keule erfolgt ein Abschlag. Das Wild wird gewogen, wenn es durchgekühlt und trocken ist.
Weitere Informationen oder Anmeldungen zur Anlieferung von erlegtem Wild können unter der Tel.-Nr. +49 (0) 162 5764797 erfolgen.
Land- und Wildmetzgerei Bauer
Beethovenstraße 2
71093 Weil im Schönbuch
www.wilder-bauer.de
Der Auftakt zu dieser Kooperation war das Keilerfest der KJV Böblingen am Sonntag, den 26. September 2021. Dort konnten dann nicht nur die beiden neuen Produkte probiert werden, sondern auch das naturtrübe Bio Apfelschorle, dass ebenfalls unter der Marke „HEIMAT - Nichts schmeckt näher“ erhältlich sein wird.
Im Sinne eines regionalen, nachhaltigen und hochwertigen Nahrungsmittelangebotes ist diese Kooperation ein weiterer wichtiger Schritt, bei dem die Jägerschaft aus dem Kreis einen sichtbaren Beitrag leisten kann, der auch von den Verbrauchern positiv wahrgenommen wird.
Näheres über die Regionalmarke „HEIMAT - Nichts schmeckt näher“ ist online unter www.heimat-nichts-schmeckt-näher.de zu finden.
CAP-Markt
Holzgerlingen
Eberhardstraße 10
71088 Holzgerlingen
CAP-Markt
Malmsheim
Waldhornplatz 4
71272 Malmsheim
CAP-Markt
Nufringen
Hauptstraße 30
71154 Nufringen
CAP-Markt
Herrenberg
Mozartstraße 2
71083 Herrenberg
Sowie in den Selbstbedienungs-Automaten der Land- und Wildmetzgerei Bauer
