Waidmanns Unheil

Berichte und Presseveröffentlichungen zu den Jägerinnen und Jägern im Kreis Böblingen und der Kreisjägervereinigung Böblingen e.V.

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Artikel aus der Kreiszeitung/Böblinger Bote vom 20.03.2023

Wie viel Freizeit verträgt der Wald? Bei den Kreisjägern diskutieren Politiker und Funktionäre mit der Mountainbikerin Elisabeth Brandau. Dabei wird deutlich: Mehr Verbote werden die Nutzungskonflikte nicht lösen. Stattdessen soll es mehr legale Strecken geben – und mehr Austausch.

KREIS BÖBLINGEN. Wenn Elisabeth Brandau mit dem Mountainbike im Wald trainiert, verstoße sie streng genommen „häufig gegen das Gesetz“. Bei diesem Bekenntnis ging ein Raunen durch die Festhalle in Magstadt. Die 16-fache Deutsche Meisterin im Radsport und Olympionikin war am Samstag zu Gast bei den Böblinger Kreisjägern. Thema des Abends: Wie viel Freizeitdruck verträgt der Wald? Mit dabei war auch Sabine Kurtz (CDU), die sogleich Applaus einsammelte. „Also das finde ich nicht in Ordnung, Frau Brandau, dass Sie im Wald Dinge tun, die verboten sind“,sagte die Staatssekretärin im Ministerium für ländlichen Raum.

Da war die Debatte mitten in dem seit Jahren schwelenden Konflikt angekommen. Auf der einen Seite zieht es immer mehr Menschen in den Wald: Hundehalter, Mountainbiker, E-Biker, Jogger, Pilzsammler. Dem gegenüber stehen die Jäger, die sich als „Anwälte des Waldes“ verstehen, wie es der Kreisjägermeister Claus Kissel formulierte. Der Moderator Bertram Graf von Quadt machte das Dilemma anhand von Zahlen deutlich: 87 Prozent der Deutschen gingen gerne in den Wald, es gebe 10,3 Millionen Hunde, 7,1 Millionen E-Bikes und 1,3 Millionen Pferde in Deutschland. „In einer Umfrage unter 230 Hegeringen, was diese am meisten störe, landeten die Hundehalter auf Platz eins, die Mountainbiker auf Platz zwei“, sagte er. Im Wald knatscht es also ganz gewaltig.

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